Fachgespräch über Gewalt und Mobbing an Schulen

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Astrid Rothe-Beinlich, Prof. Wilfired Schubarth und Torsten Wolf

Zum Thema „Gewalt und Mobbing an Schulen“ fand gestern im Thüringer Landtag ein Fachgespräch statt, zu dem die beiden Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingeladen hatten. Im Rahmen der Veranstaltung stellte der anerkannte Gewaltforscher und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Wilfried Schubarth von der Universität Potsdam seine Erkenntnisse zum Thema vor. Zu den Ergebnissen des Fachgesprächs erklären die beiden bildungspolitischen Sprecher*innen, Torsten Wolf und Astrid Rothe-Beinlich:

„Auch in Thüringen haben die Schulen mit den Phänomenen Gewalt und Mobbing zu tun. Eine wichtige gemeinsame Erkenntnis in der Diskussion war zunächst, dass die Debatte vor allem sachlich geführt werden muss. Das Thema sollte weder bagatellisiert noch dramatisiert werden. In ganz Deutschland und auch in Thüringen wurden in den letzten Jahren verschiedene Programme zur Gewaltprävention und -intervention entwickelt. Deutlich wurde zudem, dass die Schulen kontinuierlich Unterstützung bei der Umsetzung dieser Programme benötigen.“

Astrid Rothe-Beinlich und Torsten Wolf erklären weiter: „Vor allem geht es um Schulqualität insgesamt. Dort wo eine demokratische, weltoffene und wertschätzende, die Probleme des Einzelnen ernstnehmende Schulkultur besteht, treten erfahrungsgemäß seltener Fälle von Gewalt und Mobbing auf. Aufgabe des Landes ist es hier, die Schulen mit Multiprofessionalität und bei der Schulentwicklung zu unterstützen. Um das zu erreichen, braucht es ausreichend Ressourcen für Beratungslehrkräfte, Unterstützung durch Schulsozialarbeit und Schulpsychologie, sowie die gemeinsame Arbeit der Lehrkräfte, Eltern und Schüler*innen an einem guten Schulklima. Auch stellt sich die Frage, wie der Erziehungsauftrag bereits in der Lehrerbildung stärker verankert werden und die Übernahme zusätzlicher Aufgaben, wie zum Beispiel die der Beratungslehrkraft, stärker anerkannt werden kann.“

An der intensiven, ergebnisorientierten Diskussion hatten zwei Schulamtsleiter, Vertreter*innen von GEW, Philologenverband, Landeselternvertretung, Landesschülervertretung, des TMBJS, der evangelischen Schulstiftung, der Uni-Klinik Jena und der Universität Jena, mehrere Schulleiter sowie weitere im Bildungssystem verankerte Personen teilgenommen.